Good Clinical Practice
Der Medical Science Liaison Manager (MSL) ist die Schnittstelle zwischen pharmazeutischer Industrie und medizinischer Fachwelt. Er oder sie vermittelt wissenschaftliche Informationen zu neuen Therapien, betreut medizinische Meinungsbildner (Key Opinion Leaders) und unterstützt den fachlichen Austausch auf Augenhöhe.
Berufsbild
Die Tätigkeit des Medical Science Liaison Manager stellt eine Schlüsselposition im wissenschaftlichen Außendienst pharmazeutischer oder biotechnologischer Unternehmen dar. Die Hauptaufgabe besteht darin, neue medizinische Erkenntnisse zu komplexen Produkten – etwa in der Onkologie, Immunologie oder seltenen Erkrankungen – an Ärzte, Forschende und andere Fachpersonen weiterzugeben. Dabei steht nicht der Vertrieb, sondern der fachlich fundierte, wissenschaftliche Dialog im Mittelpunkt.
MSLs arbeiten eng mit sogenannten Key Opinion Leadern (KOLs) zusammen, also mit führenden Experten ihres Fachgebiets. Sie sind dafür zuständig, neue Studiendaten zu präsentieren, Rückmeldungen aus der Praxis aufzunehmen und bei Bedarf klinische Studien oder Anwendungsbeobachtungen zu begleiten. Intern liefern sie wertvolle Impulse für die Abteilungen Medical Affairs, Forschung & Entwicklung und Market Access.
Voraussetzungen
Die Tätigkeit erfordert ein tiefes medizinisch-wissenschaftliches Verständnis, sehr gute Kommunikationsfähigkeiten und ein hohes Maß an Selbstorganisation, da viele MSLs im Homeoffice arbeiten und häufig unterwegs sind.
Die meisten Unternehmen setzen ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium voraus – häufig mit Promotion –, etwa in Medizin, Pharmazie, Biologie oder Chemie. Alternativ ist ein Einstieg als MSL auch über die klinische Forschung oder eine Tätigkeit als Geprüfter Pharmareferent/ Geprüfte Pharmareferentin mit mindestens zwei Jahren Erfahrung im Außendienst möglich.
Inhalte
Die Weiterbildung zum Medical Science Liaison Manager startet mit einer Einführung in das Berufsbild des MSLs. Dabei geht es um typische Aufgaben, das Zusammenspiel mit verschiedenen Interessengruppen sowie die Rolle im Unternehmen.
Danach werden medizinische Grundlagen in Pharmazie, Pharmakologie und Krankheitslehre besprochen und durch E-Learning-Module zu den Themen Onkologie, Immunologie und Hämatologie ergänzt.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Themengebiet Regulatory Affairs: Hier werden gesetzliche Grundlagen (z. B. AMG, MPG), klinische Studien, ICH-GCP-Richtlinien sowie Zulassungsverfahren für Arzneimittel und Medizinprodukte behandelt.
Die Weiterbildung vermittelt zudem wirtschaftliches Know-how rund um Gesundheitsökonomie, Projekt- und Qualitätsmanagement, Marketing und Budgetplanung. Abgerundet wird das Programm durch praxisnahe Module zu Kommunikation und Public Relations – inklusive Präsentationstechniken, Konfliktmanagement, Medical Writing und wissenschaftlicher Kommunikation.